Ingpuls in Bochum

ZUSAMMEN WACHSEN

Als Christian Großmann, André Kortmann und Burkhard Maaß im Jahre 2009 auf dem Campus der Bochumer Ruhr-Uni ihr Unternehmen Ingpuls gründeten, hätten sich die Jungingenieure kaum träumen lassen, dass sie zehn Jahre später im Bereich Formgedächtnislegierungen (FGL) eine führende Rolle am Markt spielen würden. Zu Besuch bei einem innovativen Unternehmen, das nicht nur in technologischer Hinsicht ganz weit vorne ist.


Für wachsende Unternehmen wie Ingpuls ist das Thema Fachkräfte-Recruiting ganz zentral. Schließlich war das Ruhrgebiet in der Vergangenheit nicht gerade ein Magnet für den Ingenieurnachwuchs. „Doch das hat sich zum Glück stark gewandelt“, erzählt Christian Großmann, der u. a. die Bereiche Marketing und Vertrieb verantwortet. Insbesondere der besonderen Nähe des Unternehmens zur Ruhr-Uni sei es zu verdanken, dass es einen „Talentpool“ gibt, auf den man zugreifen kann. „Aber das ist kein Selbstläufer“, betont Großmann, „wir müssen etwas dafür tun. Burkhard Maaß hält Vorlesungen und sucht gezielt den Kontakt zu Studierenden. Auf diese Weise kommen immer wieder engagierte Leute zu Ingpuls, zunächst oft als Praktikant*innen oder Werkstudent*innen. Und einige bleiben uns danach erhalten.“

Beruf und Familie – bei Ingpuls kein Gegensatz

Auch Charlotte Beckhoff kam 2016 über eine Stellenausschreibung an der Uni zu Ingpuls. Die studierte Volkswirtin erinnert sich: „Damals wurde eine Assistentin der Geschäftsführung im Bereich Personal und Einkauf gesucht. Eigentlich untypisch für eine VWLerin, aber es klang interessant und ich fand das Unternehmen auf Anhieb sympathisch.“ Aus der anfänglichen Mutterschutzvertretung wurde eine feste Stelle als Personalerin. Und wie es das Schicksal so wollte, steht sie nun selbst kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes. Für Charlotte Beckhoff ist klar: „Mir ist mein Beruf sehr wichtig. Deswegen werde ich schnell zurückkehren, und mein Mann geht dann in Elternzeit. Als gebürtige Französin ist das ganz normal für mich. In Frankreich gibt es andere, fortschrittlichere Betreuungsmodelle, da ist es gang und gäbe, nach sechs Monaten wieder im Job zu sein.“

Normal ist das in vielen deutschen Unternehmen noch nicht. Bei Ingpuls mit seinem insgesamt noch recht jungen Team gibt es viele Eltern, auch zwei der Geschäftsführer sind jüngst erneut Väter geworden. So weiß Großmann aus Erfahrung, dass die Familie manchmal Priorität haben muss. „Wenn man in einem Meeting sitzt und es kommt ein Anruf aus der Kita, dass das Kind abgeholt werden muss, weil es krank geworden ist, dann ist das eben so. Da wird nicht schief geguckt, da muss sich niemand unter Druck fühlen, da muss die- oder derjenige dann los und sich um das Kind kümmern. Für uns als Unternehmen ist doch unterm Strich wichtig, dass die Arbeit gemacht wird, und das geht in vielen Fällen auch zum Beispiel abends zu Hause am Notebook.“

Ohne Vertrauen geht nichts

Nicht nur das Personalwesen, auch Finanzen und Controlling sind bei Ingpuls mittlerweile in weiblicher Hand. Seit einem Jahr lenkt Tanja Reichenberg die finanziellen Geschicke des Unternehmens. Kann man das so aus dem Stand? „Nein“, lacht Reichenberg, „ich kenne Ingpuls schon seit vielen Jahren von den Wirtschaftsjunioren und durch meinen ehemaligen Arbeitgeber, die Volksbank Sprockhövel. Wir haben uns über die Jahre immer besser kennengelernt und vor allem gegenseitiges Vertrauen aufgebaut.“ Großmann ergänzt: „Für uns ist Tanja ein Glücksfall. Wir arbeiten sehr gut mit der Volksbank zusammen, und Tanja war bereit, sich tief in uns und unser komplexes Geschäftsmodell hineinzuversetzen. So sind wir langsam zusammengewachsen.“

Charlotte Beckhoff (o.l.), Tanja Reichenberg (o.r.), Geschäftsführer Dr. Christian Großmann (u.l.) und Karin Knütter, Kompetenzzentrum (u.r.)

Zum Schluss noch eine Frage an Felix Manhart, zuständig für Marketing und Kommunikation bei Ingpuls, der seit etwas über einem Jahr im Team ist: Arbeiten Männer anders als Frauen? „Meiner Erfahrung nach macht’s auch hier die Mischung. Fürs Klima spielt es schon eine Rolle, ob nur Männer oder nur Frauen dabei sind. Am besten nutzt man die Vorteile beider Geschlechter, denn in aller Regel ergänzen sie sich sehr gut.“

„Was mich an Ingpuls fasziniert, sind die ungeheure Dynamik des Unternehmens und die Vision dahinter. Daran möchte ich mitarbeiten!“
Tanja Reichenberg

Finanzen & Controlling, Ingpuls GmbH

Infos zur Ingpuls GmbH

Ingpuls wurde 2009 als Spin-Off des Instituts für Werkstoffe an der Ruhr-Uni Bohum gegründet. Heute ist das Unternehmen einer der führenden Entwickler und Hersteller von FGL (= Formgedächtnislegierungen) in Deutschland. Bei Ingpuls arbeiten zurzeit 55 Menschen, davon sind 10 weiblich.

 

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