SSP Architekten – Ingenieure

Wir sprechen Tacheles!

Schon während ihres Studiums begann Nina Ostermann 2007 für das Architekturbüro SSP zu arbeiten. Bis heute blieb sie dem Bochumer Unternehmen zunächst als Freiberuflerin, seit 2016 in Festanstellung treu. Mittlerweile verantwortet die Diplom-Ingenieurin für Architektur in ihrer Funktion als Projektleiterin Bauvorhaben in zweistelliger Millionenhöhe.


Dabei wollte Nina Ostermann als Teenager etwas anderes werden: Künstlerin. Heute sagt sie: „Als Architektin kann ich beides ausleben: meine kreative Ader und zugleich mein naturwissenschaftlich-mathematisches Interesse. Ich war von Anfang an fasziniert, was man mit einem Architekturstudium machen kann.“

In den Projekten, die Nina Ostermann betreut, hält sie die Fäden durch alle Phasen hindurch in der Hand – von ersten Analysen über die Planung bis hin zur Fertigstellung. „Unsere Projekte laufen in der Regel mindestens drei Jahre, teils aber auch über zehn. Ich verantworte parallel mehrere Projekte unterschiedlicher Größe.“ 

Sie ist die erste Ansprechpartnerin für die Bauherren ebenso wie für die Beteiligten auf Architektenseite, ist also das Verbindungsglied nach außen und nach innen.

Auf dem Weg von der Jungabsolventin bis zur Projektleiterin hat die Architektin viel gelernt. „Ich habe schon sehr früh gemerkt, dass ich gerne Verantwortung übernehmen möchte. Ich wollte schon immer gerne meine Ideen auch umsetzen, habe im Unternehmen oft das Wort für mein Team ergriffen. Irgendwie hat es in mir gekribbelt, eine Führungsrolle zu übernehmen.

Zu ihrem Glück hatte Nina Ostermann einen Teamleiter, der ihre Entwicklung wohlwollend begleitete und sie förderte. „Es war ein Geben und Nehmen. Ich habe Stück für Stück mehr Verantwortung eingefordert und er hat sie mir gegeben. Auf diese Weise habe ich immer mehr Selbstvertrauen entwickelt und gelernt, mich auf meine Fähigkeiten zu verlassen.“

SSP Büro

Frauen sind anders, Männer aber auch

Verhalten sich männliche Kollegen anders, wenn sie mehr Verantwortung wollen? „In der Regel ja. Frauen wollen gesehen werden, Männern fordern das ein. Das haben wir Frauen hier intern erkannt und raten deswegen jungen Kolleginnen: Durchbrich das! Fordere auch ein! Wenn das Spiel nun mal so funktioniert, dann lerne die Regeln und wende sie an“, erzählt Ostermann.

Auch der Vorstand des Unternehmens hat vor einigen Jahren gesehen, dass das Erscheinungsbild von SSP nach außen eher männlich geprägt ist, das Unternehmen aber durchaus Frauen mit Potenzial zu bieten hat. Daraufhin bildete sich ein Kreis von SSP-Frauen, der sich zum regelmäßigen Austausch trifft. Entstanden sind Initiativen wie Coachings und Seminare – etwa das Projekt „Fit in Führung“ des Kompetenzzentrums Frau und Beruf –, aber auch ganz praktische Ratschläge. Zum Beispiel wie frau damit umgeht, wenn ein Mann ihr ins Wort fällt – eine Situation, die auch Nina Ostermann aus zahlreichen nur mit Männern besetzten Gesprächsrunden gut kennt. „Sich Gehör verschaffen, das kann man lernen!“, ist sie überzeugt.

 

Nina Ostermann

So flexibel wie möglich

Auf die Frage, wie man ein Unternehmen für weibliche Fachkräfte attraktiver gestalten könnte, antwortet die 38-Jährige: „Vor allem durch möglichst flexible Arbeitszeiten, am besten in Verbindung mit der Option Homeoffice, keine Kernarbeitszeiten und Einrichten von Arbeitszeitkonten. Wir haben bei SSP viele junge Eltern, auch alleinerziehende Mütter und Väter sind dabei, oder Mitarbeitende, die sich um die eigenen Eltern kümmern. Ihnen allen ist sehr damit geholfen, wenn sie ihre Arbeitszeit individueller regeln können.“

Im Projektgeschäft eines Architekturbüros gibt es stets heiße Phasen, und auch Abendtermine sind keine Seltenheit. „Das funktioniert nur mit ganz flexiblen Rahmenbedingungen. Zum Glück versuchen wir diese bei SSP zu ermöglichen“, lobt Nina Ostermann ihren Arbeitgeber. „Insgesamt haben wir hier ein sehr gutes Betriebsklima und eine geringe Fluktuation. Unser Miteinander ist von Teamarbeit geprägt. Hier sitzen alle Tisch an Tisch auf großen Flächen in sogenannten Kommunikationsbüros, ob Vorstand, Gesellschafter, Architekten, Ingenieure, Zeichner oder Azubi. Und wir kommunizieren angstfrei und sprechen Tacheles miteinander. Wenn Fehler passieren, wird geguckt, wo die Ursachen liegen und wie wir das beim nächsten Mal vermeiden.“

Hat Nina Ostermann einen Rat für Architektur-Studentinnen und Jung-Absolventinnen? Ja:

Man muss Mut haben und an sich selbst glauben, aber auch seine eigenen Fähigkeiten genau kennen. Nicht die Rollen-Klischees bedienen, die man meint erfüllen zu müssen. Sich ein dickes Fell zulegen und sich nicht unterkriegen lassen.

Nina Ostermann

Diplom-Ingenieurin für Architektur und Projektleiterin für Bauvorhaben, SSP AG

Infos zur SSP AG

Die SSP AG erbringt seit der Bürogründung im Jahr 1977 interdisziplinäre Planungsleistungen aus Architektur und Gebäudetechnik. Architekt*innen und Ingenieur*innen arbeiten hier Hand in Hand an überwiegend großen Bauvorhaben, z. B. von Unternehmens-, Hochschul- und Institutionsgebäuden. Bei SSP arbeiten mehr als 150 Menschen, der Frauenanteil beträgt insgesamt 38 %, von denen 52 % einen Hochschulabschluss haben. Der Hauptfirmensitz ist im Technologiequartier in Bochum-Querenburg.

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